“Alle oder keine” heisst die Devise beim Schellen- bzw. Herzjass. Wir erklären wie der «Schällenjass» funktioniert, was ein «Turi» ist, welche Variante es gibt und wie damit um Geld gespielt werden kann. Mit Video.
Obenabe wird gespielt
Beim Schellenjass wird Obeaben gespielt. Ohne Trumpf und ohne Weis. Jeder Spieler muss – wenn möglich – immer farben (Leih halten). Jeder Spieler spielt alleine für sich. Das das Ziel ist es, möglichst wenig Jasskarten der Farben «Schellen» zu erhalten. Oder sonst gleich alle neun Schellen-Jasskarten zu erobern. Bei den Französischen Jasskarten wird anstatt der Farbe «Schellen» die Farbe Herz verwendet. Dann spricht man vom Herzjass anstatt vom Schellenjass.
Pro Schellenkarte = 1 Punkt
Wer eine Jasskarte der Schellen erhält, hat einen Punkt. Gezählt und notiert wird aber erst am Ende jedes Spiels, wenn alle 36 Jasskarten gespielt sind. Erreicht ein Spieler alle neun Schellenkarten hat derjenige Spieler den «Turi» gemacht. Macht ein Spieler einen «Turi», werden bei allen anderen Spielern plus 9 Punkte notiert oder beim Spieler mit dem Turi minus 9 Punkte (was rechnerisch das Gleiche ist).
Es kann abgemacht werden, dass in der ersten Runde keine Schellen bzw. Herzkarten gespielt werden dürfen. Das offizielle Jassregelement sieht diesbezüglich aber keine Einschränkung vor und würde auch im ersten Spiel Schellen- bzw. Herzkarten erlauben. Falls mit dieser Einschränkung gespielt werden will, muss diese vor dem Spiel vereinbart werden.
Gespielt werden kann auf eine vorher abgemachte Anzahl Runden oder bis ein Spieler ein gewisse Punktzahl erreicht hat. Der Spieler mit den wenigsten Punkten ist der Sieger. Der Spieler mit den meisten Punkten ist der Verlierer.
Anzahl Spieler und Nichtfarben
Der Schellenjass kann gemäss Jassregelement mit 3 oder 4 Spielern gespielt werden. Teilweise wird der Schellenjass aber auch mit 5 oder mehr Spielern gespielt. Bei 5 Spielern muss eine Karte aus dem Stapel entfernt werden (aber keine Schelle, möglich wäre bspw. die Schilten Sieben). Falls ein Spieler nicht farbt, obwohl er müsste, ist das Spiel sofort beendet und der betreffende Spieler muss sich alle 9 Punkte notieren lassen.
Variante mit „Strichen“
Der Schellenjass bzw. Herzjass kann auch mit Strichen gespielt werden. Nach jedem Spiel werden drei Striche verteilt (wenn zu Viert gejasst wird) bzw. zwei Striche (wenn zu Dritt gejasst wird). Dabei erhält derjenige Spieler mit den meisten Schellenkarten keinen Strich und die anderen Spieler je einen. Sobald ein Spieler 7 Striche hat, scheidet er als Gewinner aus. Die restlichen Spieler spielen weiter, zuerst zu dritt und dann zu zweit bis ein Verlierer feststeht. Macht ein Spieler alle 9 Karten, kann er alle Striche bei sich notieren lassen.
Mit Geldeinsatz möglich
In einzelnen Regionen wird beim Schellenjass bzw. Herzjass um Geld gespielt. Dabei wird vorher ein Betrag pro Punkt definiert. Der letztplatzierte Spieler zahlte im Gewinner „seine“ Differenz aus, der Dritte dem Zweiten. Ein Beispiel:
- A hat 20 Punkte (= Sieger)
- B hat 30 Punkte
- C hat 40 Punkte
- D hat 50 Punkte (= Verlierer)
Wurde pro Punkt 1 Franken abgemacht, müsste…
- … Spieler D dem Spieler A 30 Franken (50 – 20 = 30) und..
- … Spieler C dem Spieler B 10 Franken (40 – 30 = 10) bezahlen.
Zusammenfassend das Wichtigste zum Schellenjass nochmals in einem Video:
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