Das sind die beliebtesten Kartenspiele rund um die Schweiz

Spielkarten haben ihren Ursprung in Asien. Sie entstanden wahrscheinlich im 12. bis 13. Jahrhundert. Von China aus eroberten die Spiele zunächst Indien und Persien, bevor sie nach Europa gelangten. In weiterer Folge waren vor allem Italien und Frankreich dafür verantwortlich, dass sie sich weiter ausbreiteten.

Von dort gelangten sie im 18. Jahrhundert auch nach Deutschland. Im 19. Jahrhundert entstanden Spiele wie Bridge und Skat, im 20. Jahrhundert folgten dann Canasta und Rommé. Viele dieser Kartenspiele haben bis heute nichts an Beliebtheit eingebüsst, jedes Land hat seine eigenen Lieblingsspiele, die wichtigsten davon stellen wir nun kurz vor.

Offizielles Jassreglement

Poker wird überall gespielt

Ein Kartenspiel, das nicht nur in den Nachbarländern der Schweiz, sondern weltweit Erfolge feiert, ist Poker. Mit Beginn der 2000er Jahre startete das Spiel einen wahren Siegeszug. Mitverantwortlich dafür waren die zahlreichen TV-Übertragungen von grossen Turnieren in Las Vegas. Im deutschsprachigen Raum befeuerte vor allem Stefan Raabs „PokerStars TV-Total Pokernacht“, mit ihren zahlreichen Promis, die Popularität von Poker. Der Grund, warum sich das Spiel wie ein Lauffeuer ausbreitete ist leicht erklärt. Es ist spannend zu spielen und die Regeln der weltweit beliebtesten Variante Texas Hold´em sind auch für Anfänger schnell zu erlernen. Dazu kam, dass viele professionelle Spieler aus der Schweiz, Österreich und Deutschland international erfolgreich waren und so jede Menge Aufmerksamkeit in den Medien nach sich zogen. Bestes Beispiel dafür war der Deutsche Pius Heinz, der im Jahr 2011 im Alter von nur 22 Jahren in Las Vegas Poker-Weltmeister wurde.

Die Österreicher schnapsen

Wer bei Schnapsen an Hochprozentiges denkt, liegt schwer daneben. Der Name leitet sich von schnappen, also mit einem Trumpf stechen, ab. In Österreich ist das Schnapsen ein höchst beliebtes Kartenspiel. Es wird in der klassischen Variante mit zwei Personen gespielt. Daneben gibt es noch die Variante für drei Spieler, folgerichtig Dreierschnapsen genannt und die Variante für vier Personen, auch Bauernschnapsen genannt. Schnapsen ähnelt stark dem deutschen sechsundsechzig, denn es kommt aus der gleichen Kartenspiel-Familie Bézique.

Ziel des Schnapsens ist es, durch Ansagen oder Stiche möglichst schnell 66 Augen zu erreichen. Wer dies geschafft hat und das Spiel gewinnt, kassiert Punkte. Gespielt wird mit einem Packet von insgesamt 20 Karten, dabei handelt es sich entweder um französische oder doppeldeutsche Karten. Für Turniere werden eigene, spezielle deutsch-französische Karten verwendet. Beim sogenannten Preisschnapsen, das bis heute regelmässig öffentlich gespielt wird, werden insgesamt acht Preise an die besten Spieler des Turniers vergeben.

Deutschland setzt auf Skat

Skat wird gerne als der König des deutschen Kartenspiels bezeichnet. Das ist keine Übertreibung, schliesslich erfordert das Spiel jede Menge Erfahrung und taktisches Können. Weil es auf den ersten Blick sehr komplex erscheint, hat die Beliebtheit in den letzten Jahren etwas abgenommen, doch der Ruf täuscht. Mit ein wenig Übung wird Skat vor allem die Liebhaber taktischer Vielseitigkeit begeistern.

Skat ist ein Spiel für drei Personen, bei denen immer einer gegen die beiden anderen spielt, die sich jedoch nicht absprechen dürfen. Es benötigt dafür ein kleines 32-Blatt-Deck. Jeder Spieler erhält zu Beginn zehn Karten, die beiden übrigen bleiben zunächst verdeckt. Sie werden als Skat bezeichnet. Danach wird der „Einzelkämpfer“ durch das sogenannte Reizen festgelegt. Nach dem Ende des Spiels werden die Punkte gezählt, dann steht fest, ob der Alleinspieler oder seine Gegner gewonnen haben. Welchen Stellenwert Skat in Deutschland besitzt erkennt man auch daran, dass die Deutsche UNESCO-Kommission das Kartenspiel im Jahr 2016 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat.

Die Italiener spielen mit dem Besen

Scopa ist das italienische Wort für Besen. Der Begriff beschreibt den Sieger, denn dieser kann am Ende alle Karten vom Tische nehmen oder „fegen“.  Das Kartenspiel wird mit 40 Karten gespielt, auf denen Stäbe, Schwerter, Kelche und Münzen abgebildet sind. So verschieden, wie die Regionen in Italien sind, so verschieden ist auch das Spiel. Scopa wird meistens zu zweit gespielt, es existieren jedoch auch zahlreiche andere Varianten, die sich durch die Spieleranzahl, Zählweisen, Regeln und die verwendeten Karten unterscheiden. Jeder Spieler erhält zu Beginn drei Karten, vier weitere werden offen in der Mitte platziert. Eine Karte wird gespielt und in der Mitte abgelegt, dann folgt der nächste Spieler. Gewonnen hat, wer zuerst 11 oder 21 Punkte erreicht.

In Frankreich braucht es viele Karten

In Frankreich ist Tarot sehr beliebt. Das Spiel wird mit 78 Karten gespielt, denn zwischen Dame und Bube reiht sich noch ein weiteres Bild ein, nämlich der Cavalier. Das Ass wird durch die Eins ersetzt, weitere 21 Karten ergänzen das Spiel. Die Karte Excuse vervollständigt das umfangreiche Kartendeck. Ungewöhnlich an Tarot ist auch die Zählweise, denn bei dem Kartenspiel werden auch halbe Punkte vergeben. Tarot wird normalerweise zu viert gespielt, üblich sind aber auch Spielweisen zu dritt oder zu fünft.

Gemeinsam Spass haben

Kartenspiele setzen auf Geselligkeit und Vergnügen. Wie man sieht, wird dies auch in den Nachbarländern der Schweiz gross geschrieben. Die Schweizer haben Jassen zwar nicht erfunden, aber zu ihrem Nationalspiel erkoren. Viele Spiele haben sich im Laufe der Geschichte unterschiedlich entwickelt, doch sie alle gehören bis heute fix zu den Freizeitbeschäftigungen der Bevölkerung und werden von Generation zu Generation weitergegeben.

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